Heute bin ich mal bei Roller gewesen, weil alle sagen: "Geh doch mal zu Roller!".
Nicht, daß ich für gewöhnlich tun würde, was alle sagen, aber manchmal muß man halt nachgeben, damit sie einem nicht in den Ohren damit liegen. Ich habe doch Plüschohren!
Nachdem ich also bereits einige Möbelstücke (falls die sich überhaupt so nennen dürfen) passiert hatte und zutiefst bestürzt war, ob der horrenden Preise für diesen Schund, kam ich an eine Sitzgruppe, auf der ich mich dann doch niederließ. Sie war aus Lederimitat und der dazugehörige Sessel sah so aus, als ob er nach hinten klappen könnte. Konnte er aber nicht. Also machte ich mich auf die Spurensuche.
Schon bald kam eine Stimme aus dem Off: „Was suchen Sie denn da unten?!?“.
In gutes und richtiges Verkäuferdeutsch übersetzt hätte dieser Satz gelautet: „Suchen Sie etwas Bestimmtes? Kann ich Ihnen vielleicht behilflich sein oder diesen Sessel einmal vorführen?“
Doch nicht so bei Roller! Wer das alte „Hier-ist-der-Kunde-noch-Störenfried-Gefühl“ der 80er Jahre vermißt, wird bei Roller nicht enttäuscht. Freundlichkeit und Service werden hier noch ganz klein Geschrieben, oder eher, überhaupt nicht geschrieben.
Enttäuscht von den mangelnden Funktionen des Sessels, begab ich mich dann zu den „TV-Sesseln“ (von denen die – was ist eigentlich das Gegenteil von Verkäuferin? – im Übrigen behauptet hatte, sie stünden ganz wo anders!). Dort ließ ich mich in einem äußerst häßlichen, rotbraun gefärbten Schweinslederimitat nieder, von dem ich schon bald mit den Worten: „Darf ick ma da dran?“ wieder vertrieben wurde. Und jetzt raten Sie doch mal von wem?
Daß ich danach NICHT mehr in den zweiten Stock fuhr, versteht sich ja wohl von selbst.
Fahr doch mal zu Roller? Ich glaube nicht!!!