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Sonntag, 23. September 2007

Schwartzsche Villa - das Grauen hat einen Namen und einen Ort

2 Tage Sonnenschein sind spurlos an mir vorbeigegangen, lag ich doch den ganzen Tag schwach vor meiner Wii und habe so versucht den Tag und vor allem die Erkältung zu überstehen.
Heute habe ich dann alle meine Kräfte zusammengenommen und bin vor die Tür gegangen um auch noch ein wenig von den herrlichen Spätsommertagen zu haben. Der Plan war ein gemütlicher Nachmittag in einem netten Café, heraus kam ein etwas ganz anderes.


Die Wahl fiel auf das Café Schwartzsche Villa in Steglitz. Das Café ist eine Einrichtung, in der Behinderte (hier vorwiegend Psychiatrie-Patienten) wieder in das Berufsleben eingegliedert werden. In einem kleinen Park eingebettet liegt diese Villa in direkter Nähe zum Steglitzer Kreisel, ist dort ein kleiner Ruhepol im Grünen.



Wir hatten uns dort mit Ronnie verabredet, der bei meiner Ankunft schon seinen Kopf in die Sonne streckte. Da Rudi noch zur Sparkasse musste, hier wird nämlich keine EC-Karte genommen, baten wir den Kellner ein wenig später wiederzukommen. Ein fataler Fehler wie sich herausstellen sollte. Rudi war bereits "Stunden" zurück und vom Kellner sahen wir ab und zu nur die Staubwolke die er hinter sich aufwirbelte. Nach einer nicht nur gefühlten Ewigkeit erbarmte er sich dann endlich unser und wir gaben gleich eine Komplettbestellung aller erdenklichen Dinge, die wir an diesem Nachmittag genießen wollten auf, wir konnten ja nicht ahnen, wann wir je wieder eine Chance auf eine weitere Bestellung bekommen würden.


Wieder eine Ewigkeit später kam der erste Teil unserer Bestellung: eine Apfelsaftschorle und ein grüner Tee. Das Teewasser war in einem unsagbar dreckigem Glas, so daß ich nur vom Anschauen bereits eine Herpespustel an meiner Plüschlippe bekam. Geraume Zeit später kam dann die nächste Teillieferung unserer Bestellung und wir nutzen die Gunst der Stunde um das dreckige Glas zu reklamieren. Wenigstens kam Ronnies Wein, den er vorsorglich bestellt hatte in einer sauberen Karaffe und vor allem mit einem Füllstand über dem Eichstrich. Die Wartezeit auf den Rest unserer Bestellung überbrückte er mit Faxen, die er nach dem Genuß des "kleinen" Weinchens, hinter meinem Rücken vollzog.



Endlich kam dann auch das Essen, vorsorglich hatten wir "nur" die leckeren hausgemachten Suppen und Baguette bestellt. Stellte sich dann auch als sehr schlau raus, die Suppen waren nämlich weder hausgemacht, noch waren sie ausgesprochen lecker. Wer weiß was uns bei den Dingen erwartet hätte wo nicht "hausgemacht" dranstand! Achja, irgendwann kam dann auch noch der Tee, diesmal in einem neuen, weniger schmutzigen Glas, das Alte war wie es augenscheinlich zu sehen war, nun am Nebentisch gelandet!


Gute Mine zu bösem Spiel machend warteten wir wieder eine Ewigkeit und zwei Nachfragen bis sich der Kellner endlich erbarmte uns die Rechnung zu stellen. Es gab sogar 70ct Trinkgeld, ich bin einfach zu gut für diese Welt, verdient war es definitiv nicht.



Der Laden brummt, man glaubt es kaum, sofort als wir aufgestanden sind fanden sich die nächsten Gäste, die sich fast einen Wettlauf mit anderen um unseren Tisch lieferten. Ich fasse es nicht, hier kommt doch bestimmt keiner ein zweites Mal wieder, das müssen alle so arme Seelen wie ich sein, die sich vom Anblick täuschen ließen.


Fazit: Außen hui, innen pfui! Schade, aber die werden mich kein zweites Mal sehen!

PS: Ganz vergessen habe ich die Raucher, die systematisch um unseren Tisch herum saßen und alle ihren Qualm von sich weg, zu uns geblasen haben, natürlich in zeitlichen Abständen das immer mindestens eine Zigarette an war! Dafür kann das Café nix, war aber dem erholsamen Nachmittag ebenfalls nicht dienlich. Warum machen Raucher das eigentlich? Die können sich doch in ihren eigenen Qualm einhüllen anstatt ihn kategorisch zu den Nichtrauchern zu blasen! Ich hab da schon ne Idee wie ich mich das nächste Mal wehre:


Der Spongebob-Mundgulli!



Mit diesem lustig gemeinen "Duftspender" kann man garantiert die Raucher ein bisschen ärgern! Auf Knopfdruck versprüht SpongeBob "Mundgeruch" - aber natürlich nicht ohne ein paar flotte Sprüche zu reißen! Die verschiedenen lustig ekeligen Gerüche sollten ein netter Ausgleich sein für die Stinkerei, die ich aushalten muss.

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